Donnerstag, 31. Oktober 2013

Gedanken am Zaun

Servus, Griaß di und MOINMOIN, es läßt mir keine Ruhe:

Der Sinn des Zauns! 



Adele in ihrem Bauerngarten

Gedanken am Gartenzaun

… die Sonne schickt ihre letzten wärmenden Strahlen. Die Holzlatten am Zaun sind angenehm anzufassen, fast Körpertemperatur. Die letzten Kräuter- und Staudenboschen wirken leicht grau und in sich gesunken. Ermattet vom intensiven Blühen. Wie die alte Tante Adele. Ziemlich verhutzelt und schon ganz klein saß sie immer auf der Bank am Bauerngarten – kontrastreich zu den großen, kräftigen in leuchtend orange strahlenden Kürbissen.

Der Gartenzaun als Einfriedung, friedlich drinnen und nur bedingt durchlässig. Eine klare Grenze um das Hoheitsgebiet von Tante Adele. Besitzverhältnisse optisch geklärt.



Gedanken am Weidezaun …

… da steht sie, die Allgäuer Kuh. Braunvieh. Große braune Kuhaugen hinter sinnlich geformten Wimpern. Helle Ohren die immerzu in Bewegung sind, einewunderbar naße Nase, die gerne mit der rauhen Zunge geputzt wird. Ein harmonisches Fahrgestell mit wenig Ecken und Kanten. Das ist sie, die robuste Milchgeberin, die anscheinend schöner sein soll, als so manche Allgäuer “Föhl”. Und wenn sie nicht gerade auf der Alm weilt, steht sie hinterm Zaun. Damit sie nicht davonläuft. Nicht weil es ihr im Allgäu nicht gefällt, sondern weil sie gerne neugierig unterwegs ist.
Und schon wieder begrenzt ein Zaun. Nicht wie bei Tante Adele von außen nach innen, sondern von innen nach außen.

Gedanken am See-Zaun …


wir wollten keinen! Weil das nach Kindergarten aussieht. Und die Vorstellung, dass ein 90cm hohes Drahtseil einen großen Mann vor einen Absturz bewahren soll, kam uns Allgäuern doch spanisch vor. Rein pysikalisch ist das Quatsch. Oben mehr Gewicht und dann wirkt der Hebel. Ist doch klar. … … aber warum haben Segelboote auf dem Meer – auch Klassiker – einen Seezaun?
Also das “Adele”-Prinzip: “nichts kommt von draußen rein” kann es nicht sein.
und das “Kuh”-Prinzip: “wir kommen nicht raus“, kann es auch nicht sein.
.
Nach 3 Jahren Segelspaß auf dem Bodensee OHNE, basteln wir uns ein See-Zaun-Provisorium. Und kaum zu glauben:
  • Das Laufdeck wirkt breiter.
  • Der obere Relingsdraht gibt optischen Halt. Wir bewegen uns sicherer.
  • Bei Schräglage gehen auch große Männer nicht mehr aufrecht, sondern auf allen Vieren nach vorne: Sicherheit
  • Mit dem Bein kann ein Gegendruck aufgebaut werden
  • Endlich kann ich vernünftig Wäsche zum trocknen aufängen
  • Auch Segel und das Kanu lassen sich anlaschen
Gibt es eventuell doch noch ein weiteres Zaun-Prinzip?
Ne, denn das Wort “See-Zaun” ist nur umgangsprachlich,
Seemännisch richtig heißt es “Reling”
und bedeutet: Geländer oder Gerüst …


und wir haben jetzt doch einen “See-Zaun”!

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Ulli